Märchenhaftes Schaulaufen in Bocholt

Märchenhaftes Schaulaufen in Bocholt

Wer kennt es nicht, das Märchen von dem schönen, aber gemeinen Prinzen, der für seine Bosheit bestraft wird. Erst die wahre Liebe kann den in ein hässliches Untier verwandelten Prinzen retten. Mit der Aufführung von „Das Biest und die Schöne“ brachten die Mitglieder der Rollkunstlaufabteilung des Rad- und Kraftfahrerbundes „Solidarität“ Bocholt eine gelungene Version des französischen Märchens „La Belle e la Bete“ auf die Bühne.

Erika Böing, Trainerin und Vorsitzende des Verbandes, begrüßte die Besucher im ausverkauften Stadttheater.In diesem Jahr begehen die Bocholter Mitglieder das 90-jährige Bestehen ihres Vereins. Nur zwei Minuten nachdem die jungen Akteure auf der Bühne standen, gab es bereits vom Publikum Applaus für eine ganz besonders schön ausgeführte Tanzfigur. Die Rolle der Belle im Stück hatte Marie Seelan übernommen. Den Prinzen stellten gleich zwei Rollkunstläuferinnen dar. Swantje Duus fungierte mit Perücke und spitzen Hörnern als „das Biest“. Carina Schmeinck gab den Prinzen in seiner schönen Gestalt. Unter Ausnutzung der gesamten Bühnenfläche, samt seitlichem Balkon und Nebeneingang zur Bühne, zeigten die Rollkunstläufer ihr Können in einer lebhaften und spannenden Aufführung. Voller Spielfreude agierten die rund 75 Darsteller miteinander, zeigten Hebefiguren und Akrobatik. Immer wieder belebten bunte Szenen die Geschichte, wie etwa der Tanz der Dorfbewohner auf dem Marktplatz. Zarte Feen in rosafarbenen Gewändern glitten grazil über die Bühne. Ein Riesenkompliment verdienen auch die Verantwortlichen für die Kostüme und Masken der Darsteller. Wilde Wölfe mit zerzausten Pelzen tobten knurrig um einsame Wanderer, edel und elegant waren die Festkleider der Protagonisten. Die Kampfszene zwischen dem Biest und Gaston (Christoph Kaisler), ausgeführt auf dem Balkon im Bühnenhaus, wirkte so authentisch, dass eine der jüngeren Zuschauerinnen fast um das Leben Gastons fürchtete. „Das Biest wirft ihn da runter“, meinte das kleine Mädchen besorgt. Die Geschichte endete jedoch für alle Beteiligten gut. Am Schluss der fast dreistündigen Aufführung gab es donnernden und verdienten Applaus.